Ein Phänomen der Krise: Die Cartoneros von Buenos Aires, ein Fotoessay

Was 2001 als Phänomen der Wirtschaftskrise begann, prägt seitdem das Stadtbild von Buenos Aires: Die sogenannten cartoneros - Karton bzw. Müllsammler - mit ihren Handkarren sind heute offiziell als urbane Materialsammler anerkannt. Viele von ihnen haben sich seit dem letzten Crash in Kooperativen organisiert. Ihre Mitglieder profitieren von einem fixen Lohn, einer Krankenversicherung und einer organisierten Abnehmerstruktur. Infolge der aktuellen Wirtschaftslage Argentiniens gewinnen die cartoneros heute erneut an Bedeutung. Während der Präsidentschaft von Mauricio Macri lag der Peso im freien Fall, spätestens seit den Arrangements mit dem Internationalen Währungsfonds macht sich die Angst vor einer erneuten Zahlungsunfähigkeit des Landes breit. Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise nahm Macri mit 57 Milliarden Dollar das höchste jemals vergebene IWF-Darlehen auf. Alberto Fernández, nun seit Dezember 2019 im Amt, erbte somit eine Schuldenlast von etwa 300 Milliarden US-Dollar. Viele Menschen haben schon jetzt ihren Job verloren und suchen nach Arbeit auf den Straßen. Kooperativen wie El Ceibo im Stadtteil Caballito kämpfen mit langen Wartelisten: „Die Parallelen zu 2001 sind unübersehbar.“, sagt ihr Präsident.

 
 

Wer sich tiefergehend mit dem Thema beschäftigen möchte, dem empfehle ich das Buch handlung | macht | raum von Robert Hafner. Zudem habe ich unten ein kurzes Video der Deutschen Welle verlinkt: