Neuer Artikel zu Globalen Produktionsnetzwerken in der Geographica Helvetica

Gemeinsam mit Christoph Huber habe ich einen Artikel zu Globalen Produktionsnetzwerken im Kontext des Primärsektors (der Rohstoffextraktion) geschrieben. Der Artikel wurde gestern in der Geographica Helvetica veröffentlicht, ist Open Access, und steht hier kostenlos zum Download zur Verfügung.

In dem Artikel untersuchen wir, wie der Ansatz der Globalen Produktionsnetzwerke (GPN) an Situationen der Rohstoffgewinnung angepasst werden kann. Wir integrieren dazu eine politisch-ökologische Perspektive in die GPN-Forschung und wenden diesen integrativen GPN-Ansatz exemplarisch an. Auf der Grundlage umfangreicher qualitativer Feldforschungen zum argentinischen Lithium-Bergbau und zum brasilianischen Soja-Agrobusiness zeigen wir, dass insbesondere eine politisch-ökologische Umweltperspektive eine nuanciertere und kritischere Analyse ambivalenter lokaler Entwicklungen ermöglicht. Während aus einer rein wirtschaftlichen Entwicklungsperspektive in beiden Fällen die (in globale Produktionsnetzwerke integrierte) wirtschaftliche Aktivität als Motor des Wirtschaftswachstums gefeiert wird, hilft unser Rahmenwerk, das Entstehen einseitiger Abhängigkeiten, einen Rückgang der sozialen Autonomie und eine ungleiche Verteilung von Umweltrisiken zu erkennen.

Die Geographica Helvetica ist die Schweizerische Zeitschrift für Geographie und publiziert Beiträge aus allen Bereichen der Geographie sowie aus relevanten Nachbardisziplinen. Sie ist eine mehrsprachige Zeitschrift, die Beiträge in den drei Schweizer Hauptsprachen Deutsch, Französisch und Italienisch sowie in Englisch entgegennimmt. Sie lädt sowohl zu theoretischen als auch zu empirischen Beiträgen ein.

Globale Wertschöpfungsketten / Globale Produktionsnetzwerke im Ressourcensektor